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64 Notarstellen im Oberlandesgerichtsbezirk Braunschweig zu besetzen

64 Notarstellen im Oberlandesgerichtsbezirk Braunschweig zu besetzen

OBERLANDESGERICHT BRAUNSCHWEIG – 23. August 2022


Nahezu jede Bürgerin und jeder Bürger hat im Laufe seines Lebens mit einer Notarin oder einem Notar zu tun, sei es zur Beglaubigung einer Unterschrift, der Beurkundung eines Immobilien­kaufvertrags, einer Vorsorgevollmacht oder eines Testaments oder in zahlreichen anderen Bereichen. In den letzten Jahren gab es allerdings deutlich mehr Alters­abgänge – Notarinnen und Notare dürfen bis zur Vollendung des 70. Lebens­jahres tätig sein – als neue Notarinnen und Notare bestellt werden konnten. Dies führt gerade in den ländlichen Regionen zu einer Unterversorgung, die so weit geht, dass es im Bezirk des Amtsgerichts Clausthal-Zellerfeld zurzeit keine Notarin und keinen Notar gibt. Für die Rechtssuchenden bedeutet dies, längere Wege in Kauf nehmen zu müssen – gerade in Regionen mit schlechterer Verkehrsanbindung.

Der weite Weg zum Notaramt

Der Beruf der Notarin bzw. des Notars ist in vielerlei Hinsicht attraktiv, doch der Weg bis zur Bestellung ist weit: Notarinnen und Notare sind Volljuristen, sie haben also ihr Jurastudium mit dem ersten juristischen Staatsexamen und das zweijährige Referendariat mit dem zweiten juristischen Staats­examen abgeschlossen. Da es in Niedersachsen das Anwaltsnotariat gibt, folgt eine mindestens fünfjährige Tätigkeit als Rechts­anwältin oder Rechtsanwalt, neben der sich die Kandidatinnen und Kandidaten auf die notarielle Fachprüfung vorbereiten müssen. Erst wenn sie diese bestanden haben, können sie sich auf eine der vom Land Niedersachsen ausge­schriebenen Stellen bewerben, wobei immer nur so viele Stellen ausgeschrieben werden, wie Beurkun­dungs­bedarf besteht. Die Besetzungs­ent­scheidung trifft der Präsident des Oberland

Oberlandesgerichts – nach Anhörung der örtlichen Notar­kammer – anhand gesetzlich festgelegter Kriterien. Dabei spielt neben den Noten und anderen Kriterien auch die persönliche Eignung der Kandidatinnen und Kandidaten eine Rolle.

Nach der Ernennung sind die Notarinnen und Notare – in Niedersachsen neben ihrer Tätigkeit als Rechtsanwältin und Rechtsanwalt – unabhängige Trägerinnen und Träger eines öffent­lichen Amtes. Sie sind freiberuflich tätig und unterliegen der Dienstaufsicht der Justizverwaltung.

Nicht alle Stellen konnten besetzt werden

Im Bewerbungsdurchgang 2021/2022 sind im Oberlandesgerichtsbezirk insgesamt 15 Notarstellen besetzt worden, davon fünf in Braunschweig, fünf in Göttingen sowie jeweils eine in den Amtsgerichtsbezirken Duderstadt, Goslar, Northeim, Osterode am Harz und Wolfsburg. Da mehr Stellen ausgeschrieben waren als Bewerbungen eingegangen sind, haben alle qualifizierten Bewerberinnen und Bewerber eine Stelle an ihrem Wunschort erhalten.

Aufgrund der weiterhin zahlreichen Altersabgänge sind im Juli dieses Jahres für den aktuellen Bewerbungsdurchgang sogar insgesamt 64 Notarstellen ausgeschrieben worden, davon allein zehn in Braunschweig, neun in Wolfsburg und acht in Göttingen sowie weitere Stellen in nahezu allen Amtsgerichtsbezirken des Oberlandes­gerichts­bezirks.

Gute Perspektive für Bewerberinnen und Bewerber

Bewerbungen qualifizierter Rechts­anwältinnen und Rechtsanwälte nimmt das Oberlandesgericht für dieses Jahr bis zum 31. Oktober 2022 entgegen. Auf der Homepage des Oberlandesgerichts finden Sie zum Bewerbungsverfahren weitere Informationen. Auch für diejenigen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die die Voraussetzungen zurzeit noch nicht erfüllen, ist die Perspektive gut: Aufgrund der Altersstruktur der zurzeit ca. 150 im Bezirk tätigen Notarinnen und Notare ist absehbar, dass es auch in den kommenden Jahren zahlreiche Stellenausschreibungen geben wird.


Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Frau Dr. Rike Werner

Oberlandesgericht Braunschweig
Pressesprecherin
Bohlweg 38
38100 Braunschweig
Tel: 0531 4882460 oder 0172 4115087
Fax: +49(0)5141 5937-34921

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